dialÄktik

Deutschschweizer Literatur zwischen Mundart und Hochsprache
Langbeschreibung
Die Umgangssprache in der deutschen Schweiz ist eine hochpolitische Angelegenheit von nationaler Bedeutung. Dies zeigt auch die immer wieder aufflammende Debatte über die Stellung des Dialekts gegenüber dem Hochdeutschen. Seit je beteiligen sich Schriftstellerinnen und Schriftsteller rege an der öffentlichen Diskussion um die Sprachensituation, ohne dabei eine einhellige Meinung zu vertreten. Deutschschweizer Literatur entstehe im 'Spannungsfeld' zwischen Umgangs- und Hochsprache, so fassen literaturwissenschaftliche Forschungsarbeiten häufig die besondere sprachliche Ausgangslage zwischen vermeintlich 'natürlicher' Mundart und übergeordnetem Regelsystem der Schrift zusammen. Die Deutschschweizer Literatursprache ist jedoch nicht allein sprachgeographisch als nationale Varietät zu verstehen, sondern auch als Kunstsprache, die den heimeligen, bisweilen auch unheimlichen Dialekt für das subtile, kritische und selbstkritische Spiel mit den Möglichkeiten der produktiven Verunsicherung einsetzt, das ist die These des vorliegenden Sammelbands. Dem (mitunter auch verborgenen) Dialekt als einem wiederkehrenden, fortwährend produktiven und verstörenden Element innerhalb der Deutschschweizer Literatur geht der Band anhand von neuen und frischen Lektüren literarischer Texte nach. Erforscht werden in den 15 Studien ästhetische Formen und Funktionen von dialektalen wie dialektischen Elementen in der Literatur von Jeremias Gotthelf bis Pedro Lenz, von Mani Matter bis Conrad Ferdinand Meyer, von Robert Walser bis Johanna Spyri.
InhaltsangabeStefanie Leuenberger, Simon Aeberhard, Caspar Battegay: Zum Spannungsverhältnis zwischen Mundart(en) und Hochsprache(n) in der Deutschschweizer Literatur. Einleitung Philipp Theisohn: Doktern. Mundart, Medien und Medizin in Gotthelfs Anne Bäbi Jowäger (1843/44) Jörg Marquardt: Der unsichtbare Dialekt in Johanna Spyris Heidi-Romanen Dominik Müller: Ein Autor - zwei Werke. Das Nebeneinander von 'Hauptsprache' und Mundart bei C. A. Loosli Martina Wernli: 'Sakra, nochamal: Wie geht Doch Die Zeit dahihn.' Dialekt(e) bei Adolf Wölfli Christa Baumberger: >In fremde Häute schlüfen<. Dialekt und Dialektik von Ein- und Ausschluss in Emmy Hennings' und Friedrich Glausers Kriminal- und Gefängnisliteratur Peter Stocker: Provinzialwörter als Stilmittel bei Robert Walser Caspar Battegay: In Schizogorsk. Die zwiespältige Landschaft der Deutschschweizer Literatur Simon Aeberhard: Die Künstliche Muttersprache. Hermann Burgers >dialÄktische< Etymogeleien Pedro Lenz: Literatur zwischen Mundart und Hochsprache. Gedanken zur Verwendung der Umgangssprache in meinem literarischen Schreiben Felix Christen: 'Unreinheit der Sprache'. Bemerkungen zu Pedro Lenz' Poetik Martin Frank: MLÄDER MAASI FATER Simon Aeberhard: Zur Kenntlichkeit verfremden. Die Berndeutschtexte von Martin Frank Sandro Zanetti: 'coffertori'. Arno Camenisch und die Kunst des Dialektzitats Peter Utz, Reto Sorg: 'Aber ich bin ein Schweizer, die deutsche Sprache ist mir fremd'. Perspektivierungen der helvetischen >dialÄktik<
Autor*in:
Simon Aeberhard
Art:
Gebunden/Hardback
Sprache :
Deutsch
ISBN-13:
9783034011938
Verlag:
Chronos Verlag
Erscheinungsdatum:
20.03.2014
Erscheinungsjahr:
2014
Ausgabe:
1/2013
Maße:
23.2x16.3x2 cm
Seiten:
320
Gewicht:
518 g

43,00 €

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