Pädiatrische Neurologie

RezensionEs ist ein Aide-memoire für den Neuropädiater, der in aller Regel sein umfangreiches, rasch wachsendes Gebiet nicht für die Vielzahl auch für ihn seltener Krankheitsbilder im Kopf haben kann. Es bietet dem nicht täglich mit neurologischen Fällen betrauten Pädiater eine rasche und doch umfassende Orientierung und lässt in der kinderärztlichen Praxis nachvollziehen, was der Kinderneurologe veranlasst und empfiehlt. Diagnostische therapeutische Wegweiser, Handlungsanweisungen bzw. -vorschläge sind von erklärendem Part abgehoben und farblich markiert, wie auch der Abschnitt zu Medikamenten. [.] Die Kapitel sind einerseits nach klinischer Situation (Notfall-/Intensivmedizin und Basisinformation ("Klinischer Zugang", "Techniken"), andererseits konventionell nach übergreifenden Gesichtspunkten ("Genetik", "Neurometabolik" etc.) gewählt. Das Gewicht liegt auf dem Gesichtspunkt der klinischen Relevanz, der Häufigkeit [.]. [D]iese Zusammenschau verschiedenster Aspekte macht auch den Wert für Adepten wie Eingeweihte der Neuropädiatrie aus. [.] So sei Autoren und Verlag gedankt für den Mut zu einer mit hoher Sorgfalt und viel Aufwand zusammengestellten Übersicht zur Neurologie im Kindesalter an der Schnittstelle zu elektronischen Veröffentlichungen. (Quelle: Prof. Dr. med. Bernd Reitter, Kinder- und Jugendarzt 4/2010) Sozusagen im Windschatten der klinischen Neurologie und Neurowissenschaften entwickelt sich das Schwerpunktfach Neuropädiatrie mit vergleichbarer Richtung und Dynamik. Bislang fehlt es dem Fach im deutschsprachigen Raum an einem umfassenden Therapiehandbuch, wie etwa den "Brand/Dichgans/Diener" des gleichen Verlages. Mit dem vorliegenden Buch soll jetzt diese Lücke geschlossen werden. Es wird der Versuch unternommen, verschiedene, bekannte Buchkonzepte in einem Einband zu präsentieren. Krankheitsbilder oder Syndrome werden als "Paediatric Clinical Scouts" zunächst in Diagnostik und dann Therapie in kürzest möglicher Tabellenform schlagwortartig abgearbeitet. Dabei finden sich in der Horizontalachse der Zeitverlauf, in der Vertikalachse die verschiedenen Handlungs- bzw. Diagnostikoptionen wieder. Erst im Anschluss an diese beiden Tabellen findet dann in Kurztextform eine Beschreibung von Krankheitsbild bzw. Syndrom statt. Auch der Textteil orientiert sich an dem Leitsatz der komprimierten und praxisorientierten Darstellung, in der Gliederung "Wichtiges vor Unwichtigem, Häufiges vor Seltenem und Therapierbares vor Nicht-Therapierbarem". Nach kurzer Eingewöhnungszeit erscheint dieses Gliederungskonzept sehr anwenderfreundlich weil praxis-orientiert. [.] Dem großen, durch Blaufärbung am Seitenrand kenntlich gemachten Abschnitt zu den Krankheitsbildern schließt sich dann ein mit rotem Seitenrand versehenes Kapitel zu Medikamenten an, was ebenfalls durch klare und prägnante Darstellung erfreut, konzeptionell in etwa dem entspricht, was wir früher als "Kochbuch" in der Kitteltasche getragen haben. Zusammenfassend also ein Buch von hohem Nutzfaktor. Anders als die allerortens zunehmenden und jährlich überarbeiteten Leitlinien zu Therapie und Diagnostik finden sich hier aber eher Denkanstöße und -raster, an denen entlang der Leser und Behandler selbst Entscheidungsbäume entwickeln kann, eben "Clinical Scouts". Es ist jedem neurologisch oder neuropädiatrisch Tätigen wärmstens zu empfehlen. (Quelle: neuro aktuell 7/2010) Was die Klinik und die Krankheitsbilder angeht, so ist die Fülle der Informationen beeindruckend, und es gibt da wohl keine Rarität, die übersehen wurde. Hier wird das Buch dem Anspruch eines Handbuches voll gerecht. (Quelle: D. Soyka, Kinder- und Jugendmedizin 7/2010) [.] se