Langbeschreibung
Einer der wichtigsten Exilromane Albert Trebla, Wiener Journalist, flieht im Frühjahr 1938 mit seiner Frau aus dem von deutschen Truppen besetzten Österreich ins Engadin. Aber für den Verfolgten gibt es in der Schweizer Bergwelt keine Zuflucht. Trebla fühlt sich durch eine Serie rätselhafter Todesfälle bedroht. Wie ein Murmeltier versucht er, in Deckung zu gehen, aber wo er auch hinkommt, wird er in merkwürdige Geschichten verstrickt. Mit 'Murmeljagd' wird einer der großen Romane der deutschen Literatur wieder zugänglich: eine Tour de Force über Vertreibung und Exil, über das Leben im Ausnahmezustand, absurde Irrtümer und eine Menschenjagd.
Hauptbeschreibung
»Ein gewaltiger Erzählstrom, in dem Becher mit sprachlichem Aberwitz die Schrecken jener Zeit bannt, mit Ironie und Phantasie Lebensgeschichten ineinander verzahnt und gleichzeitig eine ebenso feine wie raffinierte Liebesgeschichte erzählt.« Peter Burri, Tages-Anzeiger »Peter Härtling und Eva Menasse haben eine Gemeinsamkeit. Beide sind zu einem bestimmten Zeitpunkt ihres Lebens Ulrich Bechers Roman »Murmeljagd« begegnet, konnten sich von seiner Lektüre nicht losreißen und zählen ihn seitdem zu den wichtigsten Titeln ihres Leserdaseinen und der deutschen Nachkriegsliteratur.« Florian Balke, Frankfurter Allgemeine Zeitung »Seine Sprache ist assoziativ, sprunghaft, brachial komisch, durchsetzt von Fremdsprachen, Dialekten, Redensarten und Liedtexten und ist dazu extrem dialogisch. Sie trägt den Leser organisch weiter, plappernd, krächzend, zärtlich flüsternd, ein vielstimmiges Höllengelächter. Dies ist eines der ganz seltenen Bücher, die einen mit physischer Gewalt ergreifen, die einen ihre Geschichte hören, riechen, schmecken, erleiden lassen. Nur wer, wie Ulrich Becher, der Katastrophe auch ihre Grotesken abzulauschen versteht, vermag seinen Leser wahrlich zu erschüttern. Denn das tiefste Erschüttern liegt direkt neben dem brüllenden Lachen, nirgendwo sonst.« Eva Menasse, Die Welt