Langbeschreibung
Mit der erkenntnistheoretischen Abhandlung Soziologie als Wissenschaft (1922), dem zu Lebzeiten des Autors unpublizierten philosophischen Traktat Der Detektiv-Roman (1922-25) und der bahnbrechenden soziologischen Untersuchung Die Angestellten (1929/30) vereinigt dieser Band die drei erhaltenen monographischen Studien, die Kracauer in den zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts geschrieben hat. Sie ergänzen die Feuilletons, Rezensionen und Essays dieser Epoche und spiegeln in einem anderen Format Kracauers intellektuelle Entwicklung von dem auf religiöse Sinndefizite fixierten Modernitäts- und Wissenschaftskritiker über den durch Kierkegaard inspirierten Hermeneuten, der die Sphäre des populären Genres des Detektivromans als eine Chiffre metaphysischer Denkfiguren entziffert, bis zu dem materialen Soziologen, der in die Maske des Ethnographen schlüpft, um die sich neu formierende Kultur der Angestellten als eine Terra incognita der späten Weimarer Republik zu erkunden. Die Texte wurden für die vorliegende Edition anhand der Erstausgaben bzw. der nachgelassenen Manuskripte überprüft und mit Zitatnachweisen und Erläuterungen versehen. Ferner enthält der Band ein Namenregister und ein Nachwort der Herausgeberin.
Inhaltsverzeichnis
Soziologie als Wissenschaft. Eine erkenntnistheoretische Untersuchung Vorwort / I. Kapitel: Idee und Stoffgebiet der Soziologie / II. Kapitel: Begründung der Soziologie / III. Kapitel: Problematik der Soziologie Der Detektiv-Roman. Eine Deutung Einleitung / Sphären / Psychologie / Hotelhalle / Detektiv / Polizei / Verbrecher / Wandlungen / Prozeß / Ende Die Angestellten. Aus dem neuesten Deutschland Vorwort / Unbekanntes Gebiet / Auslese / Kurze Lüftungspause / Betrieb im Betrieb / Ach, wie bald / Reparaturwerkstatt / Kleines Herbarium / Zwanglos mit Niveau / Unter Nachbarn / Asyl für Obdachlose / Von oben gesehen / Liebe Kolleginnen und Kollegen!