Inferno Solitario

RezensionWenn der Südtiroler Sepp Mall Stücke für das Radio und das Theater schreibt, inszeniert er ein großes Stimmenorchester. Dann kann er seine Herkunft als Lyriker nicht verbergen, der Texte so organisiert, dass sie dem Rhythmus der Sprache und dem Klang der Worte Gerechtigkeit widerfahren lassen. Das bringt mit sich, dass man, am Ende des Textes angekommen, keine Geschichte zum Nacherzählen verfügbar hat. Deshalb ist es gut, diese Arbeiten nachlesen zu können, weil sie sprachintensiv gearbeitet sind und einen genauen Blick vertragen. Salzburger Nachrichten "Mit drei Hörstücken und einem Theatertext präsentiert sich der Südtiroler Lyriker Sepp Mall diesmal im Skarabaeus Verlag. Und man kann es vorwegnehmen - der Lyriker bleibt in den Texten, vor allem in den ersten zwei, wohltuend erhalten. 'Litanei', eine dem Alphabet folgende Alliterationskette von Wörtern. für einen oder zwei Sprecher, die die Liebe mit ihrem 'Verfallsdatum' ins Zentrum stellt und oft wunderschön-komische Sequenzen ergibt. Auch das titelgebende 'Inferno Solitario' und 'Silence, please' zeigen das mall'sche Sprachgefühl." ECHO "In 'Silence please' zeigt sich Malls Talent, Personen zu charakterisieren, was viele moderne Dramatiker leider gar nicht mehr versuchen. Das gilt auch für den 'Mannsteufel', der erstmals 2001 im 'Theater in der Altstadt' (Meran) unter der Regie von Torsten Schilling aufgeführt wurde." Literaturhaus am Inn, Silvia Tschörner "Das Hauptthema dieses Buches bestehend aus vier Texten ist vielleicht der Grat, an dem die Sprache in Stimme und Graphik aufgeschnitten wird. Die drei sogenannten Hörstücke entfalten als graphisch hingedruckter Text eine seltsame Aura." Literaturhaus Wien, Helmuth Schönauer