Langbeschreibung
Kiran Klaus Patel und Ingo Schulze diskutieren in ihrem Buch die Wechselwirkungen von deutscher Einheit und europäischer Integration. Mit der deutschen Einheit wurde die ehemalige DDR auch Teil des europäischen Einigungsprozesses. Seit den 1980er Jahren hatte dieser an Dynamik gewonnen: Im Februar 1992 wurde der Vertrag von Maastricht unterzeichnet, der die Europäische Union begründete. Während über den Fall der Mauer viel geschrieben wurde, fanden die Wechselwirkungen zwischen der 'Herstellung der deutschen Einheit' und der europäischen Integration bisher wenig Beachtung. Dem schon lange diskutierten, kontroversen Projekt einer europäischen Währungsunion etwa verlieh die deutsche Einheit die entscheidende Schubkraft - über die Köpfe der Menschen in Ost wie West hinweg. Und die DDR-Wirtschaft musste sich nun dem Regelwerk der Europäischen Gemeinschaft anpassen. Was bedeuteten diese und andere Entwicklungen für die Bevölkerung? Der Historiker Kiran Klaus Patel, einer der besten Kenner der Europäischen Union, und der vielfach ausgezeichnete Schriftsteller Ingo Schulze gehen dieser Frage in ihren Essays nach, dem Trennenden und den Gemeinsamkeiten, den Belastungen und den Gelegenheiten. So ist ein eindrucksvolles, lehrreiches und persönliches Buch entstanden, das ein neues Licht auf Europa und die Wendejahre wirft.
Hauptbeschreibung
'Das westliche Europa spielte in unseren damaligen Gesprächen nicht nur als Sehnsuchtsort eine gewisse Rolle. Es war, sehr allgemein gesagt, die Hoffnung, u¨ber eine europäische Integration auch die deutsch-deutsche Annäherung zu betreiben.' Ingo Schulze 'Die beiden so unterschiedlichen Formen von Vereinigung waren unauflöslich miteinander verkettet. Sie beschleunigten und speisten einander; sie waren fu¨reinander Problemdruck und Antwort, Erleichterung und Last.' Kiran Klaus Patel