Das Leben der Viren

2 CDs
Langbeschreibung
Viren sind Grenzgänger zwischen lebender und toter Materie. Es gibt sie überall in astronomisch großen Mengen (10 hoch 33). Dabei sind Viren wandlungsfähiger als alles andere, was wir auf der Welt kennen. Vielleicht waren sie sogar der Anfang des Lebens auf der Erde. Gemeinhin werden Viren als Krankmacher definiert und ihr Verhalten mit Kriegsvokabular beschrieben, obwohl viele Viren gar nicht krank machen. Vielmehr suchen sie eine friedliche Koexistenz mit ihrem Wirt, ohne den sie nicht überleben und sich vermehren können. Im menschlichen Erbgut finden sich viele Viren, die nicht schaden, sondern vermutlich sogar nützen. Doch dauert es auf natürlichem Wege sehr lange, bis diese Balance erreicht ist, zu lange. Insbesondere HIV hat unsere Vorstellungen von Infektionsgefahren, Problemen der Dritten Welt und unser Bewusstsein davon verändert. Es entstand aus dem Affenvirus SIV in Afrika, an dem Affen aber nicht erkranken, und breitete sich von dort in die ganze Welt aus. Innerhalb von 100 Jahren wurden aus einem Infizierten 50 Millionen. HIV, seit 25 Jahren bekannt, ist zugleich die größte Erfolgs- wie Misserfolgsgeschichte der Medizin. Erfolgreich waren die rasche Etablierung von sehr empfindlichen Diagnostikverfahren und die Entwicklung von bis heute gut 20 Medikamenten. Ein Misserfolg ist, dass es trotz aller Anstrengungen und immenser Forschungsmittel noch keinen Impfstoff gibt und, da Viren sich so schnell verändern, wohl auch in absehbarer Zeit nicht geben wird. Zudem haben sich Resistenzen entwickelt, und die Therapien kommen nicht allen zugute: In Afrika werden nur zwei Millionen von 25 Millionen Erkrankten behandelt. Karin Mölling, Professorin für Medizinische Virologie an der Universität Zürich, bemüht sich in ihrer Forschung um ein tieferes Verständnis von Viren, um daraus neuartige Ansätze zur Medikamentenentwicklung abzuleiten. So entdeckte sie einen Mechanismus, mit dem es gelingen könnte, Viren quasi in den Selbstmord zu treiben: "Anstatt ein Medikament anzuvisieren, das die Vermehrung des HIV hemmt, machen wir das Gegenteil: Wir veranlassen das Virus, einen Schritt zu tun, den es bei der Vermehrung ohnehin tut - aber zu früh." Dieser Schritt aktiviert eine RNase H, eine Art molekularer Schere, die das Erbgut des Virus zerschneidet, bevor dieses eine Kopie davon angefertigt hat: Der Erreger zerstört sich, noch bevor er in die Zelle eingedrungen ist. Diese Entdeckung könnte endlich zu einem funktionierenden Mikrobiozid führen, das vor der Ansteckung mit HIV schützt. So kenntnisreich wie anschaulich, voller Begeisterung und nie nachlassender Neugier für das noch Unerforschte erzählt Karin Mölling "Das Leben der Viren". Von Geschichte, Grundlagen und Methoden der Virologie - insbesondere der AIDS-Forschung - spannt sie einen Bogen zum heutigen Erkenntnisstand ihrer Wissenschaft und deren gesellschaftlicher Wirksamkeit, gibt Einblicke in den Forschungsalltag und umreißt die großen Herausforderungen und Fragen für die Zukunft.
Hauptbeschreibung
Viren sind Grenzgänger zwischen lebender und toter Materie. Es gibt sie überall in astronomisch großen Mengen (10 hoch 33). Dabei sind Viren wandlungsfähiger als alles andere, was wir auf der Welt kennen. Vielleicht waren sie sogar der Anfang des Lebens auf der Erde. Gemeinhin werden Viren als Krankmacher definiert und ihr Verhalten mit Kriegsvokabular beschrieben, obwohl viele Viren gar nicht krank machen. Vielmehr suchen sie eine friedliche Koexistenz mit ihrem Wirt, ohne den sie nicht überleben und sich vermehren können. Im menschlichen Erbgut finden sich viele Viren, die nicht schaden, sondern vermutlich sogar nützen. Doch dauert es auf natürlichem Wege sehr lange, bis diese Balance erreicht ist, zu lange. Insbesondere HIV hat unsere Vorstellungen von Infektionsgefahren, Problemen der Dritten Welt und unser Bewusstsein davon verändert. Es entstand aus dem Affenvirus SIV in Afrika, an dem Affen aber nicht erkranken, und breitete sich von dort in die ganze Welt aus. Innerhalb von 100 Jahren wurden aus einem Infizierten 50 Millionen. HIV, seit 25 Jahren bekannt, ist zugleich die größte Erfolgs- wie Misserfolgsgeschichte der Medizin. Erfolgreich waren die rasche Etablierung von sehr empfindlichen Diagnostikverfahren und die Entwicklung von bis heute gut 20 Medikamenten. Ein Misserfolg ist, dass es trotz aller Anstrengungen und immenser Forschungsmittel noch keinen Impfstoff gibt und, da Viren sich so schnell verändern, wohl auch in absehbarer Zeit nicht geben wird. Zudem haben sich Resistenzen entwickelt, und die Therapien kommen nicht allen zugute: In Afrika werden nur zwei Millionen von 25 Millionen Erkrankten behandelt. Karin Mölling, Professorin für Medizinische Virologie an der Universität Zürich, bemüht sich in ihrer Forschung um ein tieferes Verständnis von Viren, um daraus neuartige Ansätze zur Medikamentenentwicklung abzuleiten. So entdeckte sie einen Mechanismus, mit dem es gelingen könnte, Viren quasi in den Selbstmord zu treiben: "Anstatt ein Medikament anzuvisieren, das die Vermehrung des HIV hemmt, machen wir das Gegenteil: Wir veranlassen das Virus, einen Schritt zu tun, den es bei der Vermehrung ohnehin tut - aber zu früh." Dieser Schritt aktiviert eine RNase H, eine Art molekularer Schere, die das Erbgut des Virus zerschneidet, bevor dieses eine Kopie davon angefertigt hat: Der Erreger zerstört sich, noch bevor er in die Zelle eingedrungen ist. Diese Entdeckung könnte endlich zu einem funktionierenden Mikrobiozid führen, das vor der Ansteckung mit HIV schützt. So kenntnisreich wie anschaulich, voller Begeisterung und nie nachlassender Neugier für das noch Unerforschte erzählt Karin Mölling "Das Leben der Viren". Von Geschichte, Grundlagen und Methoden der Virologie - insbesondere der AIDS-Forschung - spannt sie einen Bogen zum heutigen Erkenntnisstand ihrer Wissenschaft und deren gesellschaftlicher Wirksamkeit, gibt Einblicke in den Forschungsalltag und umreißt die großen Herausforderungen und Fragen für die Zukunft.
Inhaltsverzeichnis
CD1 01 Was ist ein Virus? 02 Wie Sand am Meer 03 Viren und ihr schlechter Ruf 04 Schmarotzer 05 Lebendig oder tot? 06 Das Virus und sein Wirt I 07 Das Virus und sein Wirt II 08 Payton Rous und die Anfänge der Virologie 09 Minitumore in der Petrischale 10 RNA und DNA 11 Retroviren, Reverse Transkriptase, Telomerase 12 Woher kommt HIV? 13 SIV und HIV 14 Kein Impfstoff in Sicht 15 Reicht Aufklärung? CD2 01 Erfolg und Misserfolg: 25 Jahre HIV 02 Medikamente 03 Therapieansätze 04 Resistenzen 05 RNase H 06 Viren und Krebs 07 Nobelpreisgeschrei I 08 Nobelpreisgeschrei II 09 HIV in den Selbstmord treiben I 10 HIV in den Selbstmord treiben II 11 HIV in den Selbstmord treiben III 12 Gentherapie I 13 Gentherapie II 14 Viren gegen Viren 15 Stammzellen statt Krebszellen 16 Ein Blick in die Zukunft 17 Koala-Bären 18 Tote Viren im Erbgut 19 Polymerase Kettenreaktion 20 Viren im Weltall
Rezension"In 'Das Leben der Viren' erzählt Karin Mölling nicht nur die Geschichte der Virologie, sondern gewährt auch Einblicke in ihre aktuelle Forschung. Man könne, ist Möllings zunächst erstaunlich klingende These, Viren quasi in den Selbstmord treiben." (Wiebke Poromka, ZEIT online) "Kriegsvokabular im Labor: Viren gelten vielen Menschen als 'hinterhältig' oder 'bösartig'. Sie werden als 'Angreifer' bezeichnet, die 'Attacken' reiten, und die es mit ihren eigenen Waffen 'abzuwehren' gilt. Karin Mölling, Professorin für Medizinische Virologie an der Universität Zürich, kennt etliche dieser Vergleiche und findet sie vielfach unpassend. Warum, erklärt sie in Das Leben der Viren. Das Hörbuch ist eine Art Privatvorlesung, supposé bietet mit diesem Konzept Wissen aus erster Hand - ein Ansatz, der seinesgleichen sucht. Verlagschef Klaus Sander hat Karin Mölling das Mikrofon vorgehalten und Regie geführt. Auf zwei CDs entwerfen die beiden ein umfassendes Bild der winzigen Partikel, deren Zahl auf der Erde jedes Vorstellungsvermögen sprengt. 'Die Viren sind immer schlauer als man selber, das ist eine große Herausforderung, der man sich stellen muss', sagt Mölling gleich zu Beginn. Und, so viel vorneweg: Nach dem Vortrag bleiben nur wenige Fragen. Man hört ihr sowohl gerne als auch mit Gewinn zu. Kurz: Hier weiß jemand, wovon er erzählt." (Thilo Resenhoeft, dpa) "Geduldig erklärt die Forscherin Karin Mölling dem medizinischen Laien, was Viren sind, was sie im Körper tun - und welche Gemeinsamkeit sie mit Fußbällen haben. Ihre Erkenntnis: Viren sind nicht immer der Feind des Menschen, sondern suchen oft eine friedliche Koexistenz mit ihm, weil sie ohne Wirt nicht überleben könnten. Trotzdem beschäftigt sie sich vorwiegend mit den bösen Viren, die etwa Krankheiten wie Aids oder Krebs auslösen: Sie entdeckte einen Mechanismus, mit dem es gelingen könnte, Viren praktisch in den Selbstmord zu treiben. Der Zuhörer lernt, wie diese Strategie funktioniert - und warum es doch so schwierig ist, Viren zu bekämpfen." (ZEIT Wissen, Nr. 1/2010) "Karin Mölling erläutert in ihrem kurzweiligen Rundumschlag über den Sonderstatus und die besonderen Umstände der Viren, weshalb ein Leben auf der Erde ohne die verhassten kleinen 'Angreifer' kaum denkbar ist." (Joachim Müller-Jung, Frankfurter Allgemeine Zeitung) "Das Leben der Viren ist eine Art Privatvorlesung einer der renommiertesten deutschen Forscherinnen. Mölling erzählt alles Mögliche über Viren, den Unterschied zu Bakterien und die langwierige Erforschung des HI-Virus. Eine CD für längere Autofahrten, die ein kompliziertes Thema anschaulich rüberbringt." (Planet Wissen, WDR/SWR/BR-alpha, 10. Februar 2010) "Umfangreiches und für den Laien verständliches Basiswissen aus dem Leben der Viren kann man sich seit Neuestem bequem über den Kopfhörer aneignen - dank Karin Mölling und supposé. Die Frage, warum auf dem Cover neben der Professorin ausgerechnet ein Fußball zu sehen ist, wird dann beim Anhören beantwortet - von einer, die sich auskennt." (Christian Neubert, Titel Kulturmagazin, 18. März 2010)
Autor*in:
Karin Mölling
Art:
Audio-CD/SACD
Sprache :
Deutsch
ISBN-13:
9783932513909
Verlag:
Supposé
Erscheinungsdatum:
01.10.2009
Erscheinungsjahr:
2009
Maße:
12.5x14.2x1.5 cm
Seiten:
12
Gewicht:
127 g

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