Geschichte in indirekter Rede

Langbeschreibung
"Einige Dinge muss man einfach machen." Mitten im Prager Alltagstrott erfährt Anna vom Freitod ihres Bruders. Einzige Hinterbliebene dreier Generationen ist sie plötzlich allein mit den "Dingen über die nicht geredet wurde", und den Fragen, die nie gestellt wurden. Über die Kindheit im westböhmischen Grenzgebiet, nach der Vertreibung der Deutschen der hinterletzte Winkel der Welt und gleichzeitig eine Idylle für unkonventionelle Lebensentwürfe, die allmählich an den gesellschaftlichen und persönlichen Debakeln zerbrechen. Über diese untergegangene Welt voller Paradoxien, Frust und Entwurzelung, die die omnipräsente ,Normalisierung' nach dem Prager Frühling mit sich bringt. Über zwischenmenschliche Beziehungen zwischen Himmel und Hölle, Heimat und Heimatlosigkeit, geprägt durch Anpassung, Verbote und der Ausgrenzung wegen unangepassten Verhaltens. Scharfsinnig, ironisch und präzise erzählt Alena Zemancíková von der eigenen Freiheit, vom Suchen und Finden, Erinnern und Verzeihen und davon wie sich unsere Fehler wiederholen.
Hauptbeschreibung
"Alle fähigen und talentierten Leute wurden in dieser Zeit rausgeschmissen, die plötzliche und ungerechtfertigte Karriere meines Vaters war nur ein Beispiel für die Ausnutzung der Dummen und die Verschwörung der talentlosen Ambitionierten." Eine bittere Abrechnung zweier Generationen: Der, die in der Nachkriegseuphorie das Grenzgebiet aufbauen wollten, die idealistische Auflehnung der 1960-er Jahre und ihr jähes Ende erlebten, und jene ihrer Kinder, die von der Epoche der Normalisierung geformt wurden, als praktisch alles verboten war. Ihre Flucht in die innere Emigration, aus der die meisten nicht wieder herausfanden, nicht einmal nach dem Fall des Regimes. Jakub Grombír, Kulturní noviny Scharfsinnig, ironisch und präzise erzählt Alena Zemancíková von der eigenen Freiheit, vom Suchen und Finden, Erinnern und Verzeihen, und davon wie sich unsere Fehler wiederholen. Sie fängt eine Epoche ein, die vergangen scheint und leicht wiederkehren könnte.
Alena Zemancíková, geboren 1955 in Prag, studierte Dramaturgie an der Prager Fakultät für Theaterwissenschaften (DAMU). 1988 begann sie als Dramaturgin im Westböhmischen Theater in Eger, ab 1997 beim Rundfunk als Kulturredakteurin und Dramaturgin. Sie verfasst Theaterstücke und Hörspiele, Storyboards sowie Reportagen fürs Radio, außerdem Feuilletons, Essays, ein Kinderbuch und Prosatexte. Für die Hörspielfassung ihrer Erzählung "Lukava" erhielt sie 2004 den Prix Bohemia Radio. Ihr Erzählband "Bez otce" (Ohne Vater, 2008) wurde mehrfach ausgezeichnet. Da sie sich künstlerisch besonders mit der Vergangenheit im deutsch-tschechischen Grenzgebiet auseinandersetzt, verlieh ihr das Prager Literaturhaus deutschsprachiger Autoren ein Hamburg-Stipendium. Alena Zemancíková lebt und arbeitet in Prag.
Autor*in:
Alena Zemancíková
Art:
Kartoniert
Sprache :
Deutsch
ISBN-13:
9783948156107
Verlag:
KLAK Verlag
Erscheinungsdatum:
14.03.2019
Erscheinungsjahr:
2019
Maße:
20x13.5x1.6 cm
Seiten:
234
Gewicht:
278 g

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